Der internationale Tag der Menschenrechte

Heute, am 10. Dezember, ist der internationale Tag der Menschenrechte. Dieser Tag erinnert an die Verkündung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR) durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen im Jahr 1948.
Der Tag soll das Bewusstsein für die Bedeutung der Menschenrechte sensibilisieren und dazu ermutigen, sich für ihre Umsetzung weltweit einzusetzen. Und er erinnert uns auch daran, dass die universellen Rechte jedes Menschen geschützt und gefördert werden müssen, um Würde, Freiheit und Gerechtigkeit für alle zu sichern.
In meinen Augen könnte ein Tag wie dieser nicht besser in die vorweihnachtliche Zeit passen. Mit der Geburt Jesu wird eine spirituelle und moralische Botschaft in die Welt getragen, die Hoffnung, Frieden und Liebe verspricht. Mit den Menschenrechten wurde ein rechtliches und politisches Konzept entwickelt, welches als Fundament der Freiheit und Würde dienen soll. Viele der Prinzipien, die den Menschenrechten zugrunde liegen, finden ihre Wurzeln in den Lehren Jesu und in der biblischen Vorstellung von der Würde jedes einzelnen Menschen. In vielen Bereichen ergänzen sich die Lehre Jesu und die Menschenrechte, indem sie den Wert jedes Menschen betonen und zu einem respektvollen und mitfühlenden Umgang miteinander aufrufen.
Im Christentum basiert die Würde des Menschen auf der Vorstellung, dass alle Menschen nach dem Bild Gottes (1. Mose 1, 27) geschaffen wurden. Diese Idee vermittelt, dass jeder Mensch, unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Status, einen unabdingbaren Wert besitzt. Diese Sichtweise spiegelt sich in den Menschenrechten wider, insbesondere im Prinzip der Gleichheit und des Schutzes der Würde jedes Menschen.
Ein zentraler Aspekt der Lehre Jesu ist: „Behandelt die Menschen so, wie ihr selbst von ihnen behandelt werden wollt – das ist es, was das Gesetz und die Propheten fordern.“ (Matthäus 7, 12) Und auch das Gebot der Nächstenliebe (Matthäus 22, 39) und das Engagement für Gerechtigkeit sind zentrale Elemente der christlichen Lehre. Sie fordern Solidarität mit den Schwächsten und Unterdrückten, was sich in modernen Menschenrechtsbewegungen widerspiegelt, die den Schutz marginalisierter Gruppen und die Bekämpfung von Ungleichheit anstreben. Ein weiteres Beispiel zu Jesu Aufforderung der Nächstenliebe ist das Gleichnis des barmherzigen Samariters (Lukas 10, 25-37). Das Gleichnis unterstreicht die Bedeutung von Mitgefühl und Hilfe für andere, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Status.
Diese Prinzipien finden sich auch in den Menschenrechten, die den Schutz und die Förderung des Wohlergehens aller Menschen fordern. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte legt die grundlegenden Rechte und Freiheiten für alle Menschen, unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht oder anderen Merkmalen, fest. Sie sind umfassende Prinzipien, die jedem Menschen allein aufgrund seines Menschseins zustehen. Sie bilden die Grundlage für Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt. Diese Rechte gelten als unteilbar, universell und unveräußerlich. Die Menschenrechte und die Lehre Jesu teilen die Überzeugung, dass jeder Mensch einen einzigartigen Wert besitzt.
Die Weihnachtsbotschaft lädt uns ein, diese Liebe und diesen Frieden in unserem Leben zu reflektieren und weiterzugeben. Es ist eine Zeit, um Mitgefühl, Großzügigkeit und Versöhnung zu praktizieren, inspiriert von der Liebe Gottes, die in Jesus sichtbar wurde.
Wie kannst du die Weihnachtsbotschaft in deinem Leben lebendig werden lassen und die Liebe und den Frieden, die sie verkündet, mit anderen teilen?
Kerstin Wohlfahrt, Christians4Future Deutschland