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15. Dezember

Ein Engel für mich

Als wir vor ein paar Jahren aus Ostfriesland weggezogen sind, hat mir eine liebe Freundin dieses Bild gemalt und geschenkt. Seither hängt es über meinem Schreibtisch. An vielen Tagen nehme ich es gar nicht richtig wahr – es gehört einfach dazu. Aber manchmal sehe ich es ganz bewusst, schaue es an, bin berührt.

Ein Vers aus Psalm 91, so oft gehört, der häufigste Taufspruch, aber auch bei Konfirmationen und Trauerfeiern immer wieder gewünscht. 

Und auch mich berührt er:
Wenn ich mir Sorgen mache um die Zukunft, um die Kinder, um die Politik, um die Umwelt. Wenn ich keine Ahnung habe, wie es weitergehen soll, weil die Mächtigen in unserem Land und in der ganzen Welt nur von Macht besessen zu sein scheinen und nicht mit Verantwortung, Klugheit und Weisheit auf ihr Amt und die Zukunft schauen und handeln.

Dann tröstet mich der Vers und der sonnige Engel: „Denn er – Gott – hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.“ 

Es ist halt keine Schutzgarantie – wie schön wäre das. Aber da ist einer, der mit mir geht, der sogar seinen Engeln befohlen hat, mit mir zu gehen.

Und dann kann ich meinen Optimismus wiederfinden und weitergehen, weitermachen: für die Zukunft, für die Menschenrechte, für die Jugend, für die Umwelt, für ein würdiges Leben für alle.

Herzliche Adventsgrüße aus Diepholz,        

Ulla Schmidt-Lensch,

Beauftragte für Lektor*innen- und Prädikant*innenarbeit im Sprengel Osnabrück und Pastorin in Diepholz

Ein Gemälde mit einem Engel vor einem Kreuz. Text: Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.

Bild: schmidt-bild