2. Advent – Pödelwitz – ein besonderes Dorf ist bereit für die Zukunft!

Zweite Geburtsstunde des Dorfes

In Pödelwitz, einem Ortsteil von Groitzsch, ist es uns nach 12 Jahren Widerstand und Kampf gegen das Braunkohleunternehmen MIBRAG mit unzähligen Unterstützern und Verbänden (Greenpeace, Alle Dörfer bleiben, BUND Sachsen etc.) gelungen, den Ort zu retten und zu bewahren. Nun stehen wir mit den etwa 30 verbliebenen Bewohner*innen vor einer zweiten Geburtsstunde des Dorfes. Wir wollen es neu besiedeln und beleben.

Das gilt umso mehr den Gebäuden. Allen voran der Kirche, denn sie ist mit wenigen Wohnhäusern in den bisherigen Besitzverhältnissen geblieben und wartet jetzt dringend darauf, in die Zukunft gehen zu können. Dafür müssen wir sie herrichten. Das tun wir auch mit der historisch wertvollen Orgel aus dem 18. Jahrhundert.  Sie wird über das Bundesprogramm des Bundesministeriums für Kultur und Medien bereits mit 300.000 Euro gefördert und wir konnten noch in diesem Jahr damit beginnen.

Kirchengemeinde als Partnerin für Klimagerechtigkeit

Die Kirche hat in all der Zeit eine integrale Funktion für das Dorf und seine Bewohner*innen bekommen. Sie ist Sakralraum, Treffpunkt, Gesprächsort, Veranstaltungshaus und vieles mehr. Hier bei uns ist die Kirche im Dorf geblieben und so wollen wir sie erhalten. Mit ihrer ureigenen Funktion, Menschen zusammenzubringen und sie im Leben und im Glauben zu begleiten.

Symbol für den Widerstand und Kraft für den Neubeginn

Pödelwitz ist ein Dorf, das stehengeblieben ist und seine Struktur, einen über 700 Jahre alten slawischen Rundling mit Fachwerkgebäuden, bewahren konnte. Das gilt es zu erhalten und wieder bewohnbar zu machen. Das ist in Deutschland bisher singulär und wir haben die Chance, den Ort zu einem Modelldorf zu entwickeln. Die überregionale Bedeutung, die Pödelwitz als Symbol bereits hat, soll erlebbar bleiben, weil der Kirchenraum selbst davon spricht, was unseren Dörfern passiert ist und ihm fast auch. Er wird zum Symbol für den Widerstand und für die Kraft, die ein friedlicher und weit vernetzter Protest haben kann.

Klimaaktivist*innen leben im gepachteten Pfarrgarten

Die Klimaaktivist*innen haben das erkannt und sind dageblieben. Sie leben im gepachteten Pfarrgarten und bauen an ihren Ideen und dem ökologischen Bestand und Erhalt des Ortes. Sie bringen Nachhaltigkeit und Solidarität und eine unangepasste Lebensform mit.

Kirche als Anziehungspunkt mitten im Leben

Für das Dorf und seine neuen Bewohner*innen und damit für die Zukunft soll mit der Kirche ein Anziehungspunkt geschaffen werden, wie er es für die jungen Menschen aus der Klimagerechtigkeitsbewegung bereits ist.

Pödelwitz mit seiner Kirche ist in dieser Entwicklung ein besonderes Dorf, das sich zeigen will und bereit ist für die Zukunft! 

Pfarrerin Friederike Kaltofen

Weitere Infos zum Modelldorf „Pödelwitz hat Zukunft“ (url-Link)

Ev.-Luth. Kirchgemeinde Groitzsch (url-Link)

Kirche und Klimabewegung – in Pödelwitz

Impuls von Pfarrerin Friederike Kaltofen, Ev.-Luth. Kirchgemeinde Groitzsch, Landeskirche Sachsens, Veranstaltung „Als Kirche und Diakonie aktiv in der Klimabewegung vor Ort“ 24.5.2023 Teil 4 der Reihe „Klima – Kirche – Kiez. Klimagerechtigkeit in Sozialräumen als Aufgabe von Kirche und Diakonie“.

Die Veranstaltungsreihe „Klima – Kirche – Kiez. Klimagerechtigkeit in Sozialräumen als Aufgabe von Kirche und Diakonie“ führt die beiden gesellschaftlichen Megatrends Klimaschutz und Sozialraumorientierung zusammen. Sie fragt danach, wie Menschen in Bottom-up-Prozessen zu Akteur*innen der Klimawende im Sozialraum werden, und ermutigt Kirchengemeinden und diakonische Einrichtungen, vor Ort Partnerinnen für Klimagerechtigkeit zu sein.

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