Solidarisch sein – einstehen für das gute Leben

Der 1. Mai, der Tag der Arbeit, ist seit langer Zeit der bedeutendste Aktionstag für soziale Gerechtigkeit und faire Arbeitsbedingungen. Was könnte dieser Tag mit Klimaschutz zu tun haben?

Was hat der 1. Mai mit dem Klimaschutz zu tun?

Eine rosarotes Quadrat mit dem Text: Klimaschutz, Arbeitsbedingungen, Zukunft sichern, 1. Mai

In seiner Umweltenzyklika „Laudato si‘“ macht Papst Franziskus darauf aufmerksam, dass „die Sorge um die Natur, die Gerechtigkeit gegenüber den Armen, das Engagement für die Gesellschaft und der innere Friede untrennbar miteinander verbunden sind“ (LS10). Unsere Art zu wirtschaften erzeugt nicht nur soziale Ungleichheiten, sondern plündert auch rücksichtslos die natürlichen Ressourcen unseres Planeten aus. Die daraus resultierenden sozialen und ökologischen Krisen bedingen sich wechselseitig und müssen daher auch gemeinsam bekämpft werden: Es bedarf einer Wirtschaft, die sowohl die Bedürfnisse der Menschen als auch die des Planeten berücksichtigt – einer Wirtschaft, die an gesellschaftlichen Bedarfen, Nachhaltigkeit und gerechter Verteilung orientiert ist, anstatt ausschließlich auf Profitmaximierung ausgerichtet zu sein.

Interessen von Arbeitnehmer*- und Klimaktivist*innen sind sich nah

Arbeitnehmer*innen und Klimaaktivist*innen werden oft gegeneinander ausgespielt, aber ihre Interessen sind sich näher, als es zunächst scheint: Beide verfolgen das Ziel einer lebenswerten Zukunft für alle.

Einerseits muss die Verhinderung einer Klimakatastrophe Teil jeder sozialen Verbesserung sein und andererseits ist die notwendige nachhaltige Transformation der Wirtschaft ohne das Einbeziehen der Arbeitnehmer*innen nicht möglich.

Für eine solidarische und nachhaltig lebenswerte Gesellschaft – jetzt!

Klimabewegung und Gewerkschaften sind also natürliche Verbündete. Das gemeinsame Dialogpapier „Für eine solidarische und nachhaltig lebenswerte Gesellschaft – jetzt!“ von vor drei Jahren und der gemeinsame Streik von ver.di und FFF vor zwei Monaten machen klar: Beide teilen die Vision eines gerechten Übergangs zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft. Eine Vision, die auch verbesserte Arbeitsbedingungen und eine gerechtere Verteilung von Eigentum erfordert, damit nicht die Gewinner der Verwüstung unseres Planeten weiterhin am allermeisten davon profitieren.

Arbeitsbedingungen, faire Löhne, soziale Gerechtigkeit und eine nachhaltige Wirtschaft

Der Tag der Arbeit ist eine Gelegenheit, Solidarität zu zeigen mit allen, die sich für gute Arbeitsbedingungen, faire Löhne, soziale Gerechtigkeit und eine nachhaltige Wirtschaft einsetzen. Die Rechte der Arbeitnehmer*innen sind untrennbar mit dem Kampf für eine gesunde Umwelt verbunden. Das gilt nicht nur für Bereiche, bei denen der Zusammenhang mit dem Klimaschutz besonders offensichtlich ist, wie etwa der ÖPNV, die Bahn oder die Schwerindustrie: Derzeit unterstützt ver.di beispielsweise den Kampf kirchlicher Angestellter für eine Reform des kirchlichen Arbeitsrechts, das ihnen momentan Streikrecht und den vollen Schutz des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes verwehrt – kirchliche Angestellte haben weiterhin nicht die gleichen Rechte wie Angestellte in weltlichen Betrieben. Insbesondere aus christlicher Sicht erscheint das ungerecht. Ungerechtigkeiten wie diese lassen heutzutage viele Menschen auf die Straßen gehen und einstehen für das gute Leben für alle – so auch uns. Heraus zum ersten Mai!

Björn, OG Hamburg

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