Mit Weihnachten verbindet man nicht nur die Geburt Jesu, sondern es ist vor allem ein Fest der Liebe, der Familie, der Gemütlichkeit, des Beisammenseins, des festlichen Mahls, der Geschenke und der Traditionen. Gerade die Traditionen sind uns dabei besonders wichtig. Traditionen sollen nicht verändert werden, denn das bedeutet in den Augen vieler einen großen Verlust.
Aber Weihnachten ist doch das Fest der Nächstenliebe, das spricht für den Schutz der Erde und unserer Mitgeschöpfe. Doch dieses traditionsbehaftete Fest endet fast immer im Gegenteil.
Einmal im Jahr nicht an all das denken, worauf man das ganze Jahr über vielleicht schon achtet. Einmal alles vergessen können, was an Krisen in dieser Welt gerade stattfindet.
Passt das also zusammen, Weihnachten und Klimaschutz? Konsum im Überfluss, die Tradition, das Festmahl scheinen das eher zu verneinen. So vermittelt der Handel: Konsumverzicht sei kontraproduktiv, denn die Konsequenzen seien Verluste von Arbeitsplätzen.
Das schlechte Gewissen schleicht sich langsam in unsere Köpfe ein. Wir wollen doch weniger konsumieren, keinen Baum fällen und keine Gans töten. Was ist mit den Arbeitsplätzen?
Stimmt das denn wirklich? Will ich mich vom Überfluss berauschen lassen oder nicht lieber doch davon wegkommen? Ich will jedenfalls frei vom schlechten Gewissen sein an Weihnachten.
Geht das vielleicht doch, das klimafreundliche Weihnachtsfest?
Ich sage ja. Man kann die Traditionen durchaus weiterleben, denn die Dinge, die man ändern kann, können schön sein und neue wunderbare Dinge in die Tradition mit einfließen lassen.
Die Veränderungen in unserer Familie sind folgende: Statt eines Baumes von Baumplantagen voller Pestizide gibt es bei uns entweder einen gemieteten Baum im Topf oder ein Baum aus Holz. Statt der Weihnachtsgans zu Knödel und Rotkraut gibt es vegane Cevapcici. Statt vieler materieller Geschenke schenken wir uns weniger, schenken Gutscheine für Kulturevents oder schenken Dinge, die wir brauchen, und Dinge, die nachhaltig sind. Und unsere Weihnachtsgeschenke werden in Stoff verpackt, nicht in Papier.
Wir gehen dennoch weiterhin an Heiligabend zum Gottesdienst, machen unseren traditionellen Kartoffelsalat mit veganen Fleischbällchen, bekommen Besuch von der Oma etc.
Kleine Veränderungen, ohne die Tradition wirklich zu stören. Doch so passen Weihnachten und Klimaschutz zusammen und wir können ein Fest feiern voller Nächstenliebe.
In diesem Sinne wünschen wir frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!
Mein Name ist Kerstin Wohlfahrt, ich bin schon sehr lange bei Parents for Future und Christians for Future aktiv. Mein Mann und ich haben vier Kinder zwischen 9 und 20 Jahren. Wir leben seit kurzem im schönen Schwarzwald und engagieren uns auch hier weiter für das Klima.